Der Stillstart ist einer der ersten großen Meilensteine im Leben mit Baby. Und während die Vorstellung oft romantisch und innig ist, erleben viele Mütter die ersten Tage eher als fordernd, unsicher oder sogar schmerzhaft. Du bist nicht allein, wenn du dich fragst: „Mache ich das richtig?“ oder „Warum tut das so weh?“.
In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, was du wirklich brauchst und wissen solltest, um mit mehr Sicherheit und Vertrauen in die Stillzeit zu starten. Und ich möchte dir Mut machen: Stillen ist ein Prozess. Kein Perfektionismus, keine „eine richtige“ Art – sondern ein Weg, den du mit deinem Baby gemeinsam gehen darfst.
Vorbereitung: Was du vor dem Stillen wissen solltest
Stillen ist eine natürliche und wunderbare Möglichkeit, dein Baby in den ersten Lebensmonaten zu nähren und zu begleiten – aber es ist kein angeborenes Wissen, weder für dich noch für dein Kind. Und wenn euer Weg ein anderer ist, darf auch das in Ordnung sein. Eine gute Vorbereitung kann helfen, den Start liebevoll zu gestalten. Besonders hilfreich ist es, sich schon in der Schwangerschaft mit diesen Themen zu beschäftigen:
Häufigkeit: Wie oft stillen am Anfang?
„Wie oft soll ich mein Baby anlegen?“ ist eine der häufigsten Fragen – und verständlich, denn unser Alltag ist oft von Rhythmen und Zeitplänen geprägt. Doch dein Baby denkt (noch) nicht in Stunden. Es denkt in Bedürfnissen.
Die Antwort lautet: so oft wie möglich, mindestens 8–12 Mal in 24 Stunden – in Wirklichkeit oft noch häufiger. Denn:
Auch das sogenannte Clusterfeeding – also viele Stillmahlzeiten in kurzer Zeit – ist normal. Es kann an manchen Tagen (z. B. in Wachstumsschüben, bei Reizüberflutung oder am Abend) verstärkt auftreten. Und ja, das kann anstrengend sein.
Die Empfehlung, ein Baby in den ersten Lebenswochen häufig und nach Bedarf zu stillen, wird auch vom Netzwerk Gesund ins Leben ausgesprochen – einem wissenschaftlich fundierten Projekt, das vom Bundesministerium für Ernährung unterstützt und begleitet wird.

Schmerzen: Was ist noch normal – und was nicht?
Ein kurzer Ansaugschmerz oder eine gewisse Empfindlichkeit zu Beginn einer Stillmahlzeit ist in den ersten Tagen nicht ungewöhnlich. Die Haut muss sich an die neue Beanspruchung gewöhnen, und dein Körper ist noch im Ausnahmezustand nach Geburt und Hormonumstellung.
Doch: Stillen darf nicht dauerhaft oder stark schmerzhaft sein.
Wenn das Stillen über die Maßen weh tut oder die Schmerzen anhalten, gibt es immer einen Grund – und es lohnt sich, genau hinzusehen. Mögliche Ursachen sind:
Die Suche nach der Ursache kann manchmal herausfordernd und langwierig sein – aber sie ist lohnend. Eine fachkundige Stillberatung hilft dir, gezielt hinzuschauen und mögliche Lösungswege zu entwickeln, die zu dir und deinem Baby passen.
Milchbildung: Wie kommt die Milch ins Fließen?
Dein Körper ist wunderbar darauf vorbereitet, dein Baby zu versorgen – doch Milchbildung ist ein fein abgestimmtes System, das nicht „automatisch“ in jedem Fall reibungslos funktioniert.
In den ersten Tagen nach der Geburt wird zunächst das sogenannte Kolostrum gebildet – eine hochkonzentrierte, gelbliche „Erstmilch“, die reich an Abwehrstoffen ist. Um den dritten bis fünften Tag herum folgt dann der sogenannte Milcheinschuss – ein Prozess, bei dem dein Körper beginnt, größere Mengen reifer Muttermilch zu produzieren.
Das Entscheidende: Häufiges, effektives Stillen ist der Schlüssel zur Milchbildung. Der Körper produziert nach dem Prinzip: Nachfrage bestimmt das Angebot.
Fazit: Du darfst auf dich und dein Baby vertrauen
Der Stillstart ist selten perfekt – aber oft wunderbar. Vielleicht chaotisch, vielleicht still und innig, vielleicht voller Fragen. All das ist normal.
Stillen ist keine Prüfung, die du bestehen musst – sondern eine Beziehung, die wachsen darf. Und wie in jeder Beziehung gibt es Höhen und Tiefen, Kommunikation und Anpassung.
Wenn du spürst:
… dann bin ich gerne für dich da. 🧡
In meiner bindungsorientierten Stillberatung begleite ich dich einfühlsam, fachlich fundiert und auf Augenhöhe. Gemeinsam schauen wir auf deine Situation, eure Bedürfnisse und mögliche nächste Schritte. Damit du deinen Weg findest – nicht perfekt, sondern passend.
🧡 Du möchtest dich schon vor der Geburt liebevoll auf die Stillzeit vorbereiten? Dann ist mein Stillvorbereitungskurs genau das Richtige für dich. Dort bekommst du Wissen, Orientierung und das nötige Vertrauen, um gestärkt in diese besondere Zeit zu starten.
📩 Schreib mir gerne für ein persönliches Beratungsgespräch – ob online oder vor Ort für eine Stillberatung in Rostock und Umgebung. Gemeinsam finden wir euren ganz eigenen Weg.
Du musst das nicht allein schaffen. Ich bin da.